
Im Ethereum‑Netzwerk ist Gas die Einheit, die den Rechen‑ und Speicherverbrauch einer Transaktion misst. Ohne Gas könnten keine Transaktionen verarbeitet werden, weil Miner nicht wissen würden, wie viel Aufwand sie erhalten sollen. Deshalb zahlen Nutzer immer eine Gas Fee, die sich aus zwei Faktoren zusammensetzt: der Menge an benötigtem Gas und dem Preis pro Gas‑Einheit.
Jede Operation im Ethereum‑Virtual‑Machine (EVM) hat einen fest definierten Gas‑Preis. Beispielsweise kostet das Senden von Ether an eine andere Adresse ca. 21.000 Gas, während das Ausführen eines komplexen Smart Contracts leicht über 200.000 Gas kosten kann. Diese Werte wurden im Ethereum Yellow Paper definiert und werden seit dem Launch 2015 kaum verändert.
Der Preis pro Gas‑Einheit wird in Gwei ein Milliardstel Ether (1Gwei=0,000000001ETH) angegeben. Ein typischer Preis liegt 2025 zwischen 10und30Gwei, kann aber bei Netzwerkspitzen auf über 200Gwei steigen. Warum nicht einfach Ether? Weil Gwei kleinere, handlichere Zahlen liefert - ähnlich wie Cent zu Euro.
Im August 2021 führte das Upgrade EIP‑1559 eine zweistufige Gebührenstruktur mit Basisgebühr und Tip ein. Die Basisgebühr wird algorithmisch vom Netzwerk angepasst, verbrennt (burn) jedes Mal einen Teil des gezahlten ETHs und sorgt für eine stabile Preisentwicklung. Der Tip (oder Priority Fee) geht an den Miner, der die Transaktion zuerst aufnimmt. Seitdem sinkt die Volatilität, aber bei starker Auslastung bleiben die Gesamtkosten hoch.
Zeitraum | Basisgebühr (Gwei) | Tip (Gwei) | Durchschnittliche Kosten (USD) |
---|---|---|---|
Juli 2021 (vor EIP‑1559) | - | 120 | 15,80 |
Dezember 2021 (nach Einführung) | 25 | 5 | 2,30 |
Juli 2023 (Hohe Auslastung) | 70 | 10 | 8,90 |
Oktober 2025 (Durchschnitt) | 15 | 3 | 1,80 |
Miner (bzw. seit dem Merge 2022 die Validatoren) erhalten die Tip‑Gebühr, weil die Basisgebühr verbrannt wird. Ein höherer Tip lockt Validatoren, eine Transaktion schneller zu bestätigen. In Zeiten hoher Nachfrage steigt das tip‑Gebot stark - das erklärt teure „Gas‑Spikes“ während NFT‑Drops oder DeFi‑Launches. Die Umstellung auf Proof‑of‑Stake hat die Ressourcenverbrauch‑Dynamik verändert, aber die Grundlogik bleibt gleich.
Layer2‑Protokolle wie Optimism, Arbitrum und Polygon verlagern die meisten Berechnungen vom Hauptnetz in sekundäre Ketten. Dadurch sinken die Gaspreise oft auf 1‑2Gwei, also bis zu 95% günstiger als im Mainnet. Die Kosten für das „Brücken“ von und nach Layer2 variieren jedoch, weshalb Nutzer die Gesamtkosten immer prüfen sollten.
Die Gesamtkosten ergeben sich aus Gasmenge × (Basisgebühr + Tip)
. Beispiel: Eine einfache ERC‑20‑Überweisung verbraucht 21.000Gas. Bei einer Basisgebühr von 15Gwei und einem Tip von 3Gwei kostet sie 21.000×18=378.000Gwei, also 0,000378ETH. Bei einem ETH‑Preis von 1.800USD entspricht das rund 0,68USD - ein wertvolles Maß, um die Wirtschaftlichkeit von Mikro‑Transaktionen zu prüfen.
Die Gasmenge hängt vom tatsächlichen Rechen‑ und Speicheraufwand ab. Ein einfacher ETH‑Transfer verbraucht 21.000Gas, während ein gut optimierter Smart Contract weniger Gas benötigen kann, wenn er nur wenige Zustandsänderungen vornimmt. Komplexe Contracts hingegen können mehrere hunderttausend Gas kosten.
Fast alle Wallets bieten eine "Advanced"‑Option, in der Sie den gewünschten Gwei‑Wert und den Tip eingeben können. Achten Sie dabei auf aktuelle Netzwerkdaten, sonst riskieren Sie eine lange Wartezeit oder gescheiterte Transaktion.
Die Basisgebühr wird automatisch vom Protokoll aus dem zirkulierenden Ether‑Supply entfernt (burnt). Dieser Mechanismus reduziert langfristig die Gesamtmenge an Ether und kann den Preis positiv beeinflussen.
Ja, weil die eigentliche Rechenarbeit nicht im Ethereum‑Mainnet, sondern auf günstigeren Roll‑up‑Ketten stattfindet. Die Hauptkosten entstehen nur beim Ein‑ und Auszahlen (Brücken), was in den meisten Fällen immer noch deutlich günstiger ist als direktes Mainnet‑Gas.
Viele Block‑Explorer bieten einen "Gas‑Tracker" für Ihre Adresse, der die gesamten ausgegebenen Gwei und den entsprechenden USD‑Wert anzeigt. Zusätzlich können Sie in Tools wie Zapper oder DeBank Ihre Historie grafisch auswerten.
Ich bin ein erfahrener Tischlermeister aus Wien und spezialisiere mich auf die Herstellung und Installation von Innentüren. Meine Leidenschaft für das Handwerk zeigt sich in jeder Tür, die ich herstelle. Neben meiner Arbeit genieße ich es, Artikel über verschiedene Aspekte und Trends im Bereich Innentüren zu schreiben.
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