Eine schlecht gemachte Silikonfuge an der Zarge sieht nicht nur unsauber aus, sie kann auch Zug, Feuchtigkeit oder Schall durchlassen. Mit der richtigen Vorbereitung, Materialwahl und Technik erreichst du eine glatte, elastische und langlebige Fuge.
Besorg dir eine gute Kartuschenpistole, Sanitär- oder Fenster-Silikon (je nach Einsatz), eine PE-Schaumstoffschnur (Backer Rod), Reinigungsspray (Isopropanol), Schleifpapier oder Cutter-Messer, Malerkrepp und ein Fugenglätter oder ein Streichholz. Für feuerhemmende oder schalldämmende Anforderungen gibt es spezielle Brandschutz- oder Akustik-Dichtstoffe – normale Silikonmassen ersetzen die nicht.
Achte bei der Silikonwahl auf neutralen oder sauren (acetoxy) Härter: Neutralvernetzendes Silikon riecht weniger stark und greift Metalle, Lacke und Fensterbeschichtungen weniger an. Für Innenbereiche ist neutral meist die bessere Wahl. Wenn du die Fuge später überstreichen willst, nimm statt Silikon acrylbasierte Dichtstoffe, denn Silikon lässt sich kaum überstreichen.
1) Altmaterial entfernen: Schneid alte Dichtmasse mit Cutter ab und reinige die Fläche. Reste mit Silikon-Entferner oder Isopropanol abreiben.
2) Spalt prüfen: Ist der Spalt groß (mehr als ~10 mm), fülle zuerst mit Montageschaum oder einem festen Unterbau. Trage Schaum sparsam auf, nach dem Aushärten überschüssiges Material abschneiden.
3) Backer Rod einsetzen: Bei Spalten ab ~5 mm legst du eine Schaumstoffschnur ein. Sie sorgt für die richtige Fugentiefe und verhindert Dreiflankenhaftung (Silikon sollte nur an zwei Flanken kleben).
4) Kreppband anbringen: Klebe die Kanten entlang der Zarge und Wand, so bleibt die Silikonkante sauber.
5) Kartusche einsetzen und auspressen: Schneid die Kartuschenöffnung in der richtigen Größe (je nach Fugenbreite) und drücke die Fuge gleichmäßig. Achte auf konstante Geschwindigkeit.
6) Glätten: Befeuchte den Fugenglätter oder deinen Finger mit Seifenwasser und ziehe die Fuge einmal sauber ab. Entferne das Kreppband sofort, bevor das Silikon anzieht.
7) Aushärtung: Lass das Silikon in Ruhe trocknen. Die Hautbildung dauert meist 10–30 Minuten, vollständige Durchhärtung mehrere Tage – je nach Schichtstärke.
Tipps: Nicht zu tief fugen – Faustregel: Fugentiefe etwa halb so groß wie die Breite. Bei sichtbaren Übergängen an lackierten Zargen lieber neutral vernetzendes Silikon oder Maleracryl verwenden. Bei Brandschutzanforderungen verwende nur zertifizierte Brandschutzdichtstoffe.
Häufige Fehler: Zu breite oder zu flache Fuge, keine Backer Rod, Kreppband erst zu spät entfernen, falsch gewähltes Material. Wenn du diese Punkte beachtest, wirkt die Türzarge professionell und bleibt lange dicht.
Wenn du magst, kannst du vor dem ersten Versuch an einem Restholz üben. So bekommst Gefühl für Pistole, Schnittgröße und Glättetechnik. Viel Erfolg beim Abdichten deiner Zarge!
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