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Erschließungskosten: Was Sie wirklich zahlen müssen bei Grundstückserschließung

Wenn Sie ein Grundstück kaufen, fallen Erschließungskosten, die Ausgaben, die nötig sind, um ein Grundstück baureif zu machen, etwa durch Straßen, Wasser, Strom und Abwasseranschlüsse. Auch bekannt als Erschließungsbeitrag, sind sie oft der größte unerwartete Posten nach dem Kaufpreis. Viele denken, der Preis auf der Immobilienanzeige ist der endgültige Betrag. Tatsächlich kann der Erschließungsaufwand leicht 10.000 bis 30.000 Euro betragen – und das, bevor der Boden auch nur ein Mal betreten wurde.

Diese Kosten entstehen, weil die Kommune nicht für die Infrastruktur auf Ihrem Grundstück zuständig ist. Wer bauen will, muss die Kanalisation, das System zur Ableitung von Abwasser und Regenwasser, das oft tief unter der Erde verlegt wird, die Straßenbau, den Aufbau von Zufahrtswegen, Gehwegen und eventuell auch Ampelanlagen, sowie Anschlüsse für Wasser, Strom und Gas selbst finanzieren. Es gibt keine einheitliche Regelung – jede Gemeinde berechnet anders. Manche erheben Pauschalen, andere rechnen pro Quadratmeter Grundstücksfläche. Und oft kommt noch eine Verwaltungsgebühr dazu.

Was viele nicht wissen: Diese Kosten können auch nach dem Kauf noch auf Sie zukommen. Wenn die Erschließung erst später erfolgt, bekommen Sie eine Nachforderung. Ein guter Notar prüft das vor dem Kauf – aber nicht jeder tut es. Prüfen Sie daher immer den Bebauungsplan und fragen Sie beim Bauamt nach, ob das Grundstück bereits erschlossen ist. Wenn nicht, lassen Sie sich einen schriftlichen Kostenvoranschlag geben. Das spart Ärger und überraschende Rechnungen.

Immer wieder tauchen Fragen auf: Muss ich zahlen, wenn ich kein Haus baue? Ja, wenn die Erschließung bereits erfolgt ist, zahlen Sie trotzdem. Kann ich mich wehren? Nur in seltenen Fällen – etwa wenn die Berechnung fehlerhaft ist oder die Gemeinde nicht ordnungsgemäß informiert hat. Meist ist es einfacher, die Kosten einzuplanen und sie in Ihre Finanzierung einzubeziehen.

Was Sie in dieser Sammlung finden: konkrete Beispiele, wie Erschließungskosten in verschiedenen Gemeinden berechnet werden, Checklisten, um vor dem Kauf alles abzuklären, und Tipps, wie Sie mit der Kommune verhandeln können. Keine Theorie – nur das, was wirklich zählt, wenn es um Ihr Geld und Ihr Grundstück geht.

Erschließungskosten beim Neubau: Was ist fair und wie viel musst du wirklich zahlen?
7 Nov 2025
Erschließungskosten beim Neubau: Was ist fair und wie viel musst du wirklich zahlen?
  • Von Admin
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Erschließungskosten beim Neubau können bis zu 50.000 Euro betragen - und werden oft erst Jahre nach dem Hausbau fällig. Erfahre, was fair ist, wie du sie vor dem Kauf prüfst und wie du dich vor unerwarteten Kosten schützt.