
Wenn es um Nebenkosten, zusätzliche Kosten, die neben der Grundmiete anfallen und meist nach Verbrauch oder Wohnfläche umgelegt werden. Auch bekannt als Betriebskosten, sind sie ein fester Bestandteil jedes Mietvertrags in Deutschland. Viele Mieter zahlen sie monatlich – ohne genau zu wissen, was dahintersteckt. Und viele Vermieter rechnen sie falsch ab, ohne es zu merken. Die Wahrheit: Nebenkosten sind kein Pauschalbetrag. Sie sind eine Summe aus konkreten Ausgaben, die der Vermieter für das Haus oder die Wohnung hat – und die er mit den Mieter:innen teilt. Dazu gehören Heizung, Warmwasser, Wasserverbrauch, Müllabfuhr, Hausreinigung, Gartenpflege, Licht in Treppenhäusern und manchmal sogar Hausmeisterdienste. Aber nicht alles, was der Vermieter ausgibt, darf auf die Mieter:innen umgelegt werden.
Was viele nicht wissen: Es gibt eine offizielle Nebenkostenabrechnung, eine jährliche, detaillierte Aufstellung aller Kosten, die der Vermieter mit den Mietern teilt, gemäß § 556 BGB. Diese muss bis zum Jahresende des Folgejahres vorliegen. Und sie muss nachvollziehbar sein – mit Belegen, Zählern und klaren Aufschlüsselungen. Wenn Sie eine Abrechnung bekommen, die nur sagt: „Gesamtkosten 1.200 €, Ihr Anteil 150 €“, ohne Einzelheiten, dann ist das rechtswidrig. Sie haben das Recht, die Originalbelege einzusehen. Und wenn etwas nicht passt – zum Beispiel, wenn die Hausversicherung oder eine teure Dachsanierung mit abgerechnet wird – dann können Sie Einspruch einlegen. Viele Mieter:innen zahlen jahrelang zu viel, weil sie nicht nachfragen.
Als Eigentümer:in ist die Situation anders. Sie tragen die Nebenkosten selbst – aber sie beeinflussen, wie viel Sie später verlangen können, wenn Sie vermieten. Wer eine moderne Heizung einbaut, senkt die Heizkosten – und damit auch die zukünftigen Nebenkosten für Mieter:innen. Wer den Treppenhaus-Lichtschalter auf Bewegungsmelder umstellt, spart Strom. Diese Investitionen zahlen sich langfristig aus. Und sie machen Ihre Wohnung attraktiver. Denn wer heute nach einer Wohnung sucht, schaut nicht nur auf die Miete, sondern auch auf die Nebenkosten. Ein Haus mit niedrigen Betriebskosten ist ein Haus mit höherem Wert. Deshalb ist es kein Zufall, dass viele der hier gelisteten Artikel – von der energetischen Sanierung bis zum Brandschutz – auch direkt mit den Kosten für Ihr Gebäude zusammenhängen. Was Sie jetzt über Nebenkosten wissen, hilft Ihnen, Geld zu sparen, Rechte einzufordern oder Ihre Immobilie wertvoller zu machen.
Grundbuchkosten beim Immobilienkauf betragen 0,5 % des Kaufpreises - unvermeidbar, aber nicht unbezwingbar. Mit richtiger Vorbereitung, digitaler Eintragung und gutem Notar lassen sich unnötige Ausgaben vermeiden.